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Junghennen-Aufzucht

«Wir pflegen einen respektvollen Umgang mit unseren Tieren und der Umwelt.»

In unserem 2016 neu gebauten Stall ziehen wir jedes Jahr mehrere Herden von Junghennen auf.

Als frisch geschlüpfte Eintagsküken kommen die Tiere zu uns, um uns nach 18 Wochen als gesunde, guterzogene, "ausgebildete" und kräftige Junghennen wieder zu verlassen und als Legehenne "zu arbeiten".

Dabei versuchen wir, den Tieren stets ein ideales Umfeld zu bieten sie in jeder Phase optimal zu unterstützen und zu versorgen.

Ablauf

Einstallen

Direkt von der Brüterei kommen die frisch geschlüpften Küken im klimatisierten "Wohnmobil" zu uns und werden sorgsam auf die erste Volieren-Etage des auf 35 Grad vorgeheizten Stalls verteilt, wo sie stets frisches Wasser und Futter vorfinden. Durch die Vernebelungsanlage wird die Luftfeuchtigkeit konstant bei etwa 68% gehalten.

Betreuen, Überwachen, Kontrollieren

In den ersten Tagen werden sie intensiv betreut und überwacht, damit allfällige Probleme sofort erkannt und Massnahmen ergriffen werden können. Bei den Kontrollgängen etwa alle zwei bis drei Stunden wird zum Beispiel das Wasser in den Tränken gewechselt, um die Vermehrung von Keimen zu verhindern.

Hygiene

Hygiene ist das oberste Gebot bei der Betreuung. Wir betreten den Stall nur in extra Stallkleidern und -Stiefeln und nach gründlichem Händewaschen und Desinfektion von Händen und Stiefeln. Betriebsfremde Personen erhalten nur in Ausnahmefällen Zutritt und die Stalltüre wird abgeschlossen. So versuchen wir, die Herde vor Infektionen zu schützen und den Einsatz von Antibiotika auf absolute Notfälle zu beschränken.

Platz schaffen

Nach und nach erobern die Tiere die weiteren Etagen der Voliere und nach etwa zehn Tagen wird ihnen etappenweise immer mehr Platz zur Verfügung gestellt, bis sie den ganzen Stall in Beschlag nehmen können.

Erziehen

In dieser Phase müssen die Jungtiere lernen, bei einsetzender Dämmerung auf die Voliere zurückzukehren und da zu übernachten. Unsere Aufgabe ist es nun während zwei bis drei Wochen, dies jeden Abend zu kontrollieren und konsequent durchzusetzen. Eine gute Erziehung ist auch bei den Hühnern die Basis für ein erfolgreiches "Berufsleben"...

Spiel und Spass

Wir allen Teenagern wird es auch der jungen Hühnerschar schnell einmal langweilig und sie beginnen zu streiten. Damit sie nicht auf dumme Gedanken kommen und keinen Blödsinn machen, lassen wir uns immer wieder etwas Neues einfallen. Neben Stroh und Heu zur Beschäftigung sorgen verschiedene Spielzeuge für Abwechslung: Mit farbigen Tellern, Kartonröhren, mit Körnern gefüllten PET-Flaschen oder Ähnlichem können die Tiere stundenlang spielen...

Impfen

Nach einem vorgegebenen Impfplan wird unsere Herde insgesamt achtmal geimpft. Hauptsächlich gegen infektiöse Bronchitis und Kokzidien. Dabei wird der Impfstoff jeweils ins Trinkwasser eindosiert, damit möglichst alle Tiere ihre Dosis abbekommen.

Freiheit

Ab der 7. Woche, die Temparatur ist inzwischen langsam auf 20 Grad reduziert  worden, öffnen sich die Tore zu einer neuen Welt: Der Wintergarten mit grosszügigen Sandkästen, der Schlechtwetter-Auslauf und im Sommerhalbjahr die Weide wollen erkundet werden.

Aus den Bibeli sind bereits Hühnchen geworden, die munter wachsen und gedeihen.

Ausstallen

Nach 18 Wochen verlassen uns gesunde, gut ausgebildete Junghennen, um als Legehennen viele gute Eier zu legen.
Für das Verladen können wir uns auf eine Schar treuer und fleissiger HelferInnen verlassen. Gemeinsam fangen wir die Tiere im fast dunkeln Stall ein, bugsieren sie sorgfältig in Transportkisten und verladen sie auf den "Zügelwagen".
Nach etwa eineinhalb Stunden ist die schweisstreibende und staubige Arbeit getan und wir erholen uns bei einem kühlen Bier, während sich die Junghennen-Schar auf den Weg ins neue Heim macht..

Putzen, putzen, putzen

Nun heisst es nochmals anpacken. Nachdem der Mist aus dem Stall geschafft ist, muss alles blitzblank gewaschen werden. Nach anstrengenden Tagen am Hochdruckreiniger wird gründlich desinfiziert und wieder hergerichtet für die nächste Kükenschar.

Es geht wieder von vorne los...

Stall, Einrichtung

Insgeamt stehen unseren Hühnern vier Bereiche zur Verfügung:

Voliere

Im isolierten und heizbaren Innenbereich steht die sogenannte Voliere mit insgesamt fünf Etagen, auf denen sich die Tiere frei bewegen können. Vier Ebenen verfügen dabei über ein Kotband, das den anfallenden Mist regelmässig aus dem Stall befördert und damit die Ammoniakbelastung reduziert.
Auf der untersten sowie auf den beiden obersten Etagen sorgt eine Futterkette für den automatischen Futternachschub und an drei Strängen mit sogennten Cuptränken können die Hühner jederzeit Wasser trinken.
LED-Lampen sorgen im ganzen Stall für gleichmässige Beleuchtung, Zuluftklappen und Abluftkamine für ein angenehmes Klima.

Wintergarten

Der überdachte Wintergarten, der sogenannten Aussenklimabereich, steht der Herde ab der 7. Woche immer tagsüber zur Verfügung. Sechs grosse Sandkästen laden zum wohltuenden Sandbaden ein und in der Einstreu kann ausdauern gescharrt werden.

Aus den drei aufgehängten Heunetzen zupfen die Hennen gerne Halme heraus und Sitzstangen laden zum Chillen ein.

Schlechtwetter-Auslauf

Im Anschluss an den Wintergarten gibt es einen weiteren Bereich, der auch bei schlechtem Wetter, Schnee oder aufgeweichter Weide zugänglich bleibt. Eine Schicht von Holzschnitzeln bietet Beschäftigung und von oben schützt ein Netz vor Greifvögeln.

Weide

Während der Vegetattionszeit dürfen sich die Ladies auch hier vergnügen. Gras knabben, Würmer suchen, herumtollen, sich in hohen Grasbüscheln verstecken oder einfach nur das Gelände erkunden, das Hühnerleben ist schön...

Steuerung, Überwachung

Heizung, Klima, Zu- und Abluft, Beleuchtung, Fütterung Luftfeuchtigkeit vieles andere wird durch den Steuerungscomputer geregelt, der auch alle entsprechenden Daten wie auch Futter- und Wasserverbrauch erfasst und dokumentiert. Bei Störungen oder Abweichungen von wichtigen Normwerten alarmiert er den Betriebsleiter, wenns sein muss auch mitten in der Nacht...
So ist das Wohlergehen unserer Herde jederzeit sichergestellt.

Galerie

Partner, Lieferanten, Abnehmer

«Die Eintagesküken kommen mit rund 45 Gramm zu uns. Wenn sie uns nach 18 Wochen verlassen, wiegen sie etwa 1.6 kg.»
«Dank optimaler Bedingungen, strenger Hygienemassnahmen und intensiver Betreuung können wir in der Regel auf den Einsatz von Antibiotika verzichten.»
«Die 8 Kubikmeter Sand in den sechs Sandkästen wiegen rund 13 Tonnen und werden nach jedem Durchgang ausgetauscht.»
«Die Küken kommen in einem Lieferwagen zu uns. Wenn sie uns nach 18 Wochen als Junghennen verlassen, füllen sie einen LKW mit Anhänger!»
«In den ersten Wochen wird der Stall von unserer Holzschnitzel-Heizzentrale mit umweltfreundlicher und nachhaltiger Wärme versorgt. Dabei wird weder CO2 noch Feuchtigkeit eingetragen, was das Stallklima verbessert und die Einstreu trocken hält.»