Nein, Corona ist nicht der Grund 🙂
Wie alle Leguminosen kann Soja mit Kleinstlebewesen, den sogenannten Knöllchen-Bakterien eine Symbiose eingehen. Dabei nisten sich diese im Bereich der Wurzeln ein und werden von der Sojapflanze mit gewissen Stoffen versorgt. Im Gegenzug stellen sie der Wirtspflanze Stickstoff zur Verfügung, den sie aus der Luft binden und pflanzenverfügbar machen können. Leguminosen brauchen deshalb keine Stickstoff-Düngung.
Für jede Pflanzenart gibt es einen eigenen, spezifischen Bakterien-Stamm. Da Soja eine eher exotische Pflanze ist, die bei uns noch nicht lange angebaut wird, im Gegensatz zu anderen Leguminosen wie Klee oder Erbsen, die bei uns schon lange heimisch sind, sind ihre spezifischen Knöllchen-Bakterien nicht ausreichend in unseren Böden vorhanden. Deshalb muss das Saatgut unmittelbar vor der Aussaat mit dem entsprechenden Stamm geimpft werden. Dabei wird das Trägermaterial mit den Bakterien mit etwas Wasser zu einem Brei angerührt und über das Saatgut verteilt. Danach muss gründlich umgerührt werden, damit möglichst jedes Saatkorn mit einem dünnen Bakerien-Belag überzogen wird.
Nach dem Impfen sollte das Saatgut schattig und nicht zu heiss gelagert und innerhalb der nächsten Stunden ausgesät werden.
Ein Impfstoff-Beutel enthält ca. 2 Milliarden lebende Knöllchenbakterien pro Gramm Trägermaterial und reicht für die Impfung von Saatgut für eine Hektare!